Fertighaus/Ferienhaus BJ 1965: (energetische) Sanierung und Umbau

Aufgabe: Sanierung und Modernisierung eines Fertighauses als Ferienhaus im Außenbereich für eine 4-köpfige Bonner Familie. Behebung von starken Feuchteschäden im KG zur Umnutzung des KG zu Wohnzwecken. Modernisierung, Umbau und energetisches Sanierung des EG. Der Umbau sollte konstruktiv für die Ausführung in Eigenleistung geeignet sein. Das Baubudget war begrenzt und sah kostengünstiges Bauen vor. Das marode Fertighaus musste erhalten bleiben und saniert werden (Bestandsschutz). Das veränderte Planungsrecht (Bauen im Aussenbereich) ließ nach einem Abbruch keinen Neubau mehr zu. Belange des Naturschutzes waren zu beachten (Vogel- und Fledermausschutz)

Entwurfskonzept: Entfernung der Erdanschüttungen im KG/EG und Freilegung des Baukörpers. Abbruch der maroden Terrasse und der überdeckten Veranda inkl. der Freitreppe. Verfüllung des Schwimmbeckens und Geländemodellierung mit Aushubmaterial. Reorganisierung der Grundrisse mit neuem Erschließungskonzept und Nutzung der Kellerräume zu Wohnzwecken.

Konstruktives Konzept: Konstruktive und energetische Ertüchtigung der Sperrholz-Außenwand durch eine vorgelagerte, gedämmte und hinterlüftete KVH-Konstruktion. Statische Ertüchtigung der Fertighaus-Nagelbinderkonstruktion des Dachstuhls durch Zusatzbinder. Frostfreie Tiefergründung der KG-Außenwandfundamente durch abschnittsweise Unterfangung.

Energetisches Konzept: Sanierung nach den Mindestanforderungen der EnEV. Dämmung aller wärmeübertragenden Wandbauteile des Holzrahmenbaus mit Mineralwolle in hinterlüfteter Konstruktionen. Dämmung des Nagelbinder-Dachstuhls durch Ausblasen mit Zellulosedämmung. Gebäudeheizung durch Reaktivierung des zentralen Holzheizkessels und Stückholzbefeuerung. WW-Bereitung dezentral elektrisch.

Sanierungskonzept: Freilegung des KG-Aussenmauerwerks. Natürliche und technische Trocknung des durchfeuchteten Kellermauerwerks bis zur Ausgleichsfeuchte. Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 mit Perimeterdämmung und Aussenputz. Innenputz als diffusionsoffener Sanierputz.

Materialkonzept: Verwendung einfachster und industriell gebräuchlicher Materialien zur Kostenreduzierung: KVH-Bauholz, OSB-Platten, hinterlüftete Fassade und Dacheindeckung mit Trapezblech. Innenausbau in GKB-Trockenbau und lasierten Baufurnierplatten, Innenböden aus Siebdruckplatten, Balkon und Außentreppe als separat gegründete Stahlkonstruktion mit Gitterrostböden/- stufen.

Objektdaten: Netto-Wohn-/Nutzfläche vor Umbau 65m2 + 55m2
Netto-Wohn-/Nutzfläche nachUmbau 80m2 + 40m2

Beauftragte Leistungen

  • Bauaufnahme + Bauschadensanalyse
  • Anfertigung von Bestandszeichnungen
  • Bauvoranfrage | Koordinierung von Anforderungen des Landschaftsschutzes
  • Planungsleistungen nach HOAI: Lph 1-5